Was bedeutet der Begriff „Aura“ bei Walter Benjamin?

In Walter Benjamins bekanntestem Aufsatz,[1][2] Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, beschreibt Walter Benjamin einen Wandel, den Kunstwerke durch die in seiner Zeit neuen Möglichkeiten der technischen Reproduktion unterliegen. Er beobachtet, dass sowohl die Qualität als auch die Geschwindigkeit von Reproduktionsverfahren im 19. Jahrhundert stark gewachsen sind und ein grundlegend neuer Standard in der künstlerischen Reproduktionstechnik erreicht ist (GS I:1269). Dies verändere die Kunstwerke. Zum einen werden Skulpturen und Kathedralen beweglich und zum anderen gibt es Kunstwerke, in Form von Fotografien und Kopien in einer großen Vielzahl. Dadurch können sie von Massen an jedem beliebigen Ort abgeschaut werden.

Zentral ist bei diesem Wandel ist der Begriff der Aura. Laut Benjamin verkümmert die Aura von Kunstwerken durch die Reproduktion – sowohl den Kopien als auch dem Original mangelt es an Aura. Dieser Begriff ist allerdings schwierig, weil Benjamin ihn in seinen Schriften nicht konsistent gebraucht.[3] Außerdem definiert er den Begriff nicht:

„Benjamin never defined what the »aura« is. For him, it is an operational concept he uses in order to describe something that relates an art work - or simply a picture, such as a photographic portrait, or an artefact - to a media system and that »appears in moments of change* of personal and collective perception.“[4]

Walter Benjamin scheint sich selbst darüber auch im Klaren zu sein: Von der ersten Fassung des Aufsatzes bis zur dritten verändert sich seine Beschreibung des Phänomens der Aura an sich nicht, wohl aber die Einordnung der Beschreibung, die zunächst noch als Definition herhalten soll (GS I:440), später aber mehr eine Illustration ist (GS I:479).

Die vorliegende Arbeit will versuchen, den Begriff der Aura bei Walter Benjamin zu erfassen. Es soll beantwortet werden, welche Gegenstände eine Aura haben und unter welchen Bedingungen sie erscheint. Zentral dabei ist auch die Frage nach dem Ursprung und dem Erkennen der Aura: Haftet eine Aura bei Benjamin einem Objekt an oder kommt sie aus dem Betrachter? Falls ersteres: Welche Objekte können eine Aura haben?

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Gebrauch des Wortes „Aura“

„Aura“ ist in der griechischen Mythologie der Name die Göttin der Morgenbrise[5] und bedeutet übersetzt ins Deutsche „Hauch“, „Luftzug“ oder „Wind“. Verwendet wird dieser Begriff hauptsächlich, um von einer Wirkung oder Ausstrahlung einer Person oder einer Sache zu sprechen.[6][7]

Im deutschen Sprachraum wurde das Wort „Aura“ über Jahrhunderte wenig gebraucht, erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts stieg die Häufigkeit sprunghaft an – also zur Zeit Walter Benjamins (1892–1940).[8] Die steigende Popularität des Wortes „Aura“ fällt damit außerdem genau in die Epoche, in der Benjamin die technische Reproduktion auf dem Standard sieht, indessen Folge Kunstwerke die Aura verlieren (GS I:475).

Autoren, die in Benjamins Werk genannt werden, haben den Begriff „Aura“ bis auf wenige Ausnahmen nicht in einem deutschen Satz verwendet. Der Begriff findet sich bspw. in französischen oder lateinischen Texten.[9] Eine Ausnahme ist folgender Text in deutscher Sprache, in dem Goethe das Wort „Aura“ mit klar sichtbarem Bezug zur wortwörtlichen Bedeutung aus dem Lateinischen (entlehnt aus dem Griechischen) verwendet, obgleich auch das Wort „Wirkung“ einsetzbar wäre:

„Zum Willkomm auf deutschem Grund und Boden sende ich Ihnen etwas über die Hälfte meines neuen Gedichts. Möge Ihnen die Aura, die Ihnen daraus entgegenweht, angenehm und erquicklich sein. Weiter sage ich nichts.“[10]

Eine Aura wirkt also, dieser Textstelle nach, wie ein Windhauch dem Betrachter entgegen.

Ein sonderbares Gespinst von Raum und Zeit

Definition oder Illustration

Die wohl bekannteste Verwendung des Begriffs „Aura“ im Werk Walter Benjamins findet sich in Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. Bevor Benjamin allerdings den Begriff in der ersten Fassung des Aufsatzes von 1935 gebraucht, findet er sich bereits an anderen Stellen, wie etwa im Aufsatz Kleine Geschichte der Photographie von 1931:

„Was ist eigentlich Aura? Ein sonderbares Gespinst von Raum und Zeit: einmalige Erscheinung einer Ferne, so nah sie sein mag. An einem Sommermittag ruhend einem Gebirgszug am Horizont oder einem Zweig folgen, der seinen Schatten auf den Betrachter wirft, bis der Augenblick oder die Stunde Teil an ihrer Erscheinung hat – das heißt die Aura dieser Berge, dieses Zweiges atmen.“ (GS II:378)

In diesem Abschnitt beschreibt Benjamin einen besonderen, vergänglichen Moment in der Natur. Diese Textstelle reproduziert er vier Jahre später in der ersten Fassung des Aufsatzes Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit als Definition:

„Was ist eigentlich Aura? Ein sonderbares Gespinst aus Raum und Zeit: einmalige Erscheinung einer Ferne, so nah sie sein mag. An einem Sommernachmittag ruhend einem Gebirgszug am Horizont oder einem Zweig folgen, der seinen Schatten auf den Ruhenden wirft – das heißt die Aura dieser Berge, dieses Zweiges atmen. An der Hand dieser Definition ist es ein Leichtes, die besondere gesellschaftliche Bedingtheit des gegenwärtigen Verfalls der Aura einzusehen.“ (GS I:440; Unterstreichungen: MC)

In der dritten Fassung des Aufsatzes bezeichnet Walter Benjamin diesen Absatz nicht mehr nur als Definition, für die er auch nicht hinreichend wäre,[11] sondern auch als Beschreibung bzw. Illustration:

„Es empfiehlt sich, den oben für geschichtliche Gegenstände vorgeschlagenen Begriff der Aura an dem Begriff einer Aura von natürlichen Gegenständen zu illustrieren. Diese letztere definieren wir als einmalige Erscheinung einer Ferne, so nah sie sein mag. An einem Sommernachmittag ruhend einem Gebirgszug am Horizont oder einem Zweig folgen, der seinen Schatten auf den Ruhenden wirft – das heißt die Aura dieser Berge, dieses Zweiges atmen. An der Hand dieser Beschreibung ist es ein Leichtes, die gesellschaftliche Bedingtheit des gegenwärtigen Verfalls der Aura einzusehen.“ (GS I:479; Unterstreichungen: MC)

Außerdem wird klar, dass Benjamin den Begriff der Aura nicht nur für natürliche Gegenstände verwendet. Was kann eine Aura haben? Eine Aura gibt es dort, wo eine bestimmte Konstellation objektiver und subjektiver Faktoren zusammenkommt.[12] Es handelt sich also um ein Gespinst aus Subjekt und Objekt, wobei bei dem Wort „Gespinst“ um 1920 nicht nur an „Hirngespinst“ zu denken ist (wie heute überwiegend), sondern auch „gesponnenes Gewebe“ eine übliche Assoziation war.[13]

„Die Erfahrung der Aura beruht also auf der Übertragung einer in der menschlichen Gesell-schaft geläufigen Reaktionsform auf das Verhältnis des Unbelebten oder der Natur zum Menschen. Der Angesehene oder angesehen sich Glaubende schlägt den Blick auf. Die Aura einer Erscheinung erfahren, heißt, sie mit dem Vermögen belehnen, den Blick aufzuschlagen.“ (GS I:646f.)

Die Aura scheint demnach wortwörtlich ein Augenblick zu sein. Es ist entweder der Moment des Erwachens des Objekts oder der Moment, in dem das Subjekt dem Objekt das Vermögen des Zurückblickens zuspricht. Das Objekt selbst muss nicht notwendig ein Bewusstsein haben, aber womöglich kurzzeitig so wahrgenommen werden. Das Objekt muss etwas Besonderes haben, das zurückwirkt: „bis der Augenblick oder die Stunde Teil an ihrer Erscheinung hat“ (GS II:378).

Gegenstände mit einer Aura

Natur

Benjamin schreibt der Natur eine Aura zu bzw. sieht die Natur als möglichen Gegenstand, an dem eine Aura erlebbar ist, wie bereits oben zitiert:

„Was ist eigentlich Aura? Ein sonderbares Gespinst von Raum und Zeit: einmalige Erscheinung einer Ferne, so nah sie sein mag. An einem Sommermittag ruhend einem Gebirgszug am Horizont oder einem Zweig folgen, der seinen Schatten auf den Betrachter wirft, bis der Augenblick oder die Stunde Teil an ihrer Erscheinung hat – das heißt die Aura dieser Berge, dieses Zweiges atmen.“ (GS II:378)

Kunst

Kunstgegenstände können eine Aura haben. So schreibt Benjamin beispielsweise von einer antiken Venusstatue, die eine Aura hat, weil sie einmalig ist:

„Eine antike Venusstatue z.B. stand in einem anderen Traditionszusammenhange bei den Griechen, die sie zum Gegenstand des Kultus machten, als bei den mittelalterlichen Klerikern, die ei-nen unheilvollen Abgott in ihr erblickten. Was aber beiden in gleicher Weise entgegentrat, war ihre Einzigkeit, mit einem anderen Wort: ihre Aura.“ (GS I:480)

Oder aber von Fotografien:

„Im flüchtigen Ausdruck eines Menschengesichts winkt aus den frühen Photographien die Aura zum letzten Mal. Das ist es, was deren schwermutvolle und mit nichts zu vergleichende Schönheit ausmacht. Wo aber der Mensch aus der Photographie sich zurückzieht, da tritt erstmals der Ausstellungswert dem Kultwert überlegen entgegen.“ (GS I:485)

Musik

Der Musik schreibt Walter Benjamin keine Aura zu, was vermutlich mehr daran gelegen hat, dass er ein Denker war, „für den die Musik keine nennenswerte Rolle spielte“[14]. Es ist davon auszugehen, dass der Moment des Hier und Jetzt bei musikalischen Aufführungen ähnlich eine Aura hat wie Theateraufführungen (GS I:489).

Menschen

In einem Brief an Gerhard Scholem schreibt Walter Benjamin über einen Herrn Goldberg, dessen „Aura“ ihm nicht zusagt:

„Ich darf das voraussetzen ohne es zu wissen. Das Hebräisch dieser Menschen kommt aus der Quelle eines Herrn Goldberg, – von dem ich zwar wenig weiß, durch dessen unreinliche Aura ich mich aber so oft ich ihn sehen mußte aufs entschiedenste, bis zur Unmöglichkeit ihm die Hand zu geben, abgestoßen fühlte.“ (GS Br:253)

Auch ohne Eva Geulen darin zuzustimmen, dass „Aura“ bei Benjamin kein Begriff sei, sondern ein „performativer Eingriff“,[15] muss man keine konsistente Verwendung von Begriffen über fachliche Veröffentlichungen und private Korrespondenz erwarten.[16] Würde Benjamin den Begriff der Aura so nutzen, wie er eingangs mit Blick auf die Übersetzung ins Deutsche und auf die Verwendung bei Goethe eingeführt wurde, so könnte man in diesem Brief schlicht von der Wirkung des Herr Goldberg sprechen, die andauernder sein könnte als ein sonderbarer Augenblick, in dem etwas auf den Betrachter zurückwirkt.

In den zur Lebenszeit Benjamins nicht veröffentlichten autobiographischen Schriften finden sich Protokolle zu Walter Benjamins Erinnerungen an Drogenexperimente mit Ernst Bloch. Am 15. Januar 1928 schreibt er Hauptzüge der zweiten Haschisch-Impression:

„Bloch wollte leise mein Knie berühren. Die Berührung wird mir schon lange ehe sie mich erreicht hat, spürbar, ich empfinde sie als höchst unangenehme Verletzung meiner Aura. Um das zu verstehen, muß man mit-berücksichtigen, daß alle Bewegungen an Intensität und Planmäßigkeit zu gewinnen scheinen und daß sie schon als solche unangenehm wahrgenommen werden.“ (GS VI:563)

Diese Erinnerung, die Benjamin nach dem Drogenkonsum niederschreibt, beinhaltet ein Eingreifen Blochs in Walter Benjamins „Aura“. Dies erscheint verwunderlich, da er hier als Subjekt Bezug auf die Aura des Objekts nimmt, das er doch selbst ist.

Mit Blick auf das „Gespinst“ in Benjamins Illustration des Begriffs der Aura erscheint Ernst Blochs Protokoll zum Haschisch-Versuch vom 14. Januar 1928 zweideutig:

„Es bildet sich jetzt ein Gespinst. Alles verbindet sich mit schwarzem Hintergrund wie auf schlechten Stichen. Haschisch webt den ganzen Raum ein“ (GS VI:569)

Ohne Geulens Einwand zu wiederholen, ist hierbei zweierlei zu bedenken: Erstens waren die autobiographischen Notizen sicherlich nicht zur Veröffentlichung vorgesehen und zweitens war Benjamin kein Freund von philosophischen Systemen.[17] Daher ist keine strikte Definition eines Begriffes zu erwarten, an die er sich konsistent hält.

Aura = Ferne/Unnahbarkeit

Idealerweise wäre es möglich, notwendige oder hinreichende Bedingungen für eine Aura herauszufiltern. Wenn allerdings eher assoziativ argumentiert wird, muss die Frage eher lauten, was Gegenständen mit einer Aura gemein ist. Im Folgenden wird herausgearbeitet, welche Eigenschaften Dinge mit einer Aura haben.

Einzigartigkeit

Mit der bereits genannten Venusstatue wurde bereits ein entscheidender Aspekt der Aura genannt: Die „Einzigkeit, mit einem anderen Wort: ihre Aura.“ (GS I:480). Diese Einzigartigkeit ist am einfachsten zu fassen und macht es verständlich, dass die technische Reproduktion eine Aura zerstört. Massenprodukte sind nichts Besonderes, sie sind nicht einzigartig.

„Man kann, was hier ausfällt, im Begriff der Aura zusammenfassen und sagen: was im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit des Kunstwerks verkümmert, das ist seine Aura. Der Vorgang ist symptomatisch; seine Bedeutung weist über den Bereich der Kunst hinaus. Die Reproduktionstechnik, so ließe sich allgemein formulieren, löst das Reproduzierte aus dem Bereich der Tradition ab. Indem sie die Reproduktion vervielfältigt, setzt sie an die Stelle seines einmaligen Vorkommens sein massenweises.“ (GS I:477)

Einzigartige Gegenstände sind ebensolche, die nur an einem Ort zu finden sind. Sie sind nicht einfach nahbar.

„Noch bei der höchstvollendeten Reproduktion fällt eines aus: das Hier und Jetzt des Kunstwerks – sein einmaliges Dasein an dem Orte, an dem es sich befindet.“ (GS I:437)

Die Einzigartigkeit von Gegenständen verkümmert durch die Reproduktion und mit ihr die Aura. Mit Reproduktion meint Walter Benjamin allerdings nur die technische, die im 19. Jahrhundert eine neue Qualität und Geschwindigkeit erreicht hatte. Manuelle Reproduktion, wie das Abmalen oder Abschreiben, ändern allerdings nichts an der Aura des Originals. Die Technik hat die Geschwindigkeit der Reproduktion gesteigert, sodass schneller fotografiert werden kann als gezeichnet wird (GS I:475). Damit hätte Goethes anfangs erwähntes Gedicht, das dem Zeitpunkt wohl nur als Manuskript vorlag (bzw. für den Brief abgeschrieben), eine Aura gehabt, solange es nicht abgedruckt wurde.

Auch Fotografien können, obwohl sie technische Reproduktionen sind, durch einen Kultwert, den Benjamin der Kunst vor der technischen Reproduzierbarkeit zuschrieb, noch eine Aura haben. Das Erinnern an Menschen in der Ferne (räumlich oder zeitlich) mittels Fotografien gibt auch Fotos eine Aura:

„Im Kult der Erinnerung an die fernen oder die abgestorbenen Lieben hat der Kultwert des Bildes die letzte Zuflucht. Im flüchtigen Ausdruck eines Menschengesichts winkt aus den frühen Photographien die Aura zum letzten Mal. Das ist es, was deren schwermutvolle und mit nichts zu vergleichende Schönheit ausmacht.“ (GS I:485)

Tradition und Geheimnis

Unabhängig davon, wie Gegenstände hergestellt werden, steigt mit dem Alter der Sache auch die Wahrscheinlichkeit, dass es gleiche Dinge nicht mehr gibt. Insofern wäre ihre Einzigartigkeit nur eine Frage der Zeit. Bei Benjamin spielt allerdings die Tradition einer Sache und auch die „geschichtliche Zeugenschaft“ eine Rolle. Diese zeugen von einer Echtheit und geben den Dingen auch eine Aura.

„Das ist seine Echtheit. Die Echtheit einer Sache ist der Inbegriff alles von Ursprung her an ihr Tradierbaren, von ihrer materiellen Dauer bis zu ihrer geschichtlichen Zeugenschaft. Da die letztere auf der ersteren fundiert ist, so gerät in der Reproduktion, wo die erstere sich dem Menschen entzogen hat, auch die letztere: die geschichtliche Zeugenschaft der Sache ins Wanken. Freilich nur diese; was aber dergestalt ins Wanken gerät, das ist die Autorität der Sache.
Man kann, was hier ausfällt, im Begriff der Aura zusammenfassen und sagen: was im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit des Kunstwerks verkümmert, das ist seine Aura. Der Vorgang ist symptomatisch; seine Bedeutung weist über den Bereich der Kunst hinaus.“ (GS I:477)

Die Tradition hinterlässt zweierlei Spuren. Zum einen werden alte Gegenstände als „geschichtliche Zeugen“ wahrgenommen und so behandelt (Kultwert). Zum anderen verändert sich auch die Materie, bspw. Struktur und Farbe. Wettereinflüsse oder oxidierende Schutzanstriche geben Skulpturen und Ölbildern eine Patina und verraten ihr Alter.

„An diesem einmaligen Dasein aber und an nichts sonst vollzog sich die Geschichte, der es im Laufe seines Bestehens unterworfen gewesen ist. Dahin rechnen sowohl die Veränderungen, die es im Laufe der Zeit in seiner physischen Struktur erlitten hat, wie die wechselnden Besitzverhältnisse, in die es eingetreten sein mag. Die Spur der ersteren ist nur durch Analysen chemischer oder physikalischer Art zu fördern, die sich an der Reproduktion nicht vollziehen lassen; die der zweiten Gegenstand einer Tradition, deren Verfolgung von dem Standort des Originals ausgehen muß.
Das Hier und Jetzt des Originals macht den Begriff seiner Echtheit aus, und auf deren Grund ihrerseits liegt die Vorstellung einer Tradition, welche dieses Objekt bis auf den heutigen Tag als ein Selbes und Identisches weitergeleitet hat.“ (GS I:437)

Dass Materie eine Aura haben kann, wenn sie altern können, wird auch von Benjamins Kommentar zu Glas unterstützt:

„Glas ist nicht umsonst ein so hartes und glattes Material, an dem sich nichts festsetzt. Auch ein kaltes und nüchternes. Die Dinge aus Glas haben keine »Aura«. Das Glas ist überhaupt der Feind des Geheimnisses.“ (GS II:217)

Glas altert nicht so sichtbar wie Gemälde oder Skulpturen. Sie werden nicht unrein (anders als die Aura des o.g. Herrn Goldberg). Ein weiteres Hindernis bzgl. einer Aura an Glas macht Walter Benjamin mit dem Problem des Geheimnisses aus. Er assoziiert „Aura“ immer wieder mit Ferne und Unnahbarkeit, diese wiederum mit Schleiern, die er auch dem Geheimnis zuschreibt. In gewisser Weise ist das Glas als Material ohne Schleier, ohne Geheimnis und mit einer Nahbarkeit, da es durchschaubar ist.

„Die Allegorie kennt viele Rätsel aber kein Geheimnis. Das Rätsel ist ein Bruchstück, welches mit einem andern Bruchstück, das zu ihm paßt, ein Ganzes macht. Das Geheimnis sprach man seit jeher im Bilde des Schleiers an, der ein alter Komplize der Ferne ist. Die Ferne erscheint verschleiert. Im Gegensatz zur Renaissancemalerei zum Beispiel hielt es die barocke ganz und gar nicht mit diesem Schleier. Sie reißt ihn vielmehr ostentativ auf und rückt, wie besonders ihre Deckenmalerei zeigt, selbst die himmlische Ferne in eine Nähe, die überraschen und bestürzen soll. Das spricht dafür, daß das Ausmaß auratischer Sättigung der menschlichen Wahrnehmung im Laufe der Geschichte Schwankungen unterworfen gewesen ist.“ (GS V:461f.)

Die Ferne, die die Aura ausmacht, wird auch durch die geschichtliche Prägung einer Sache gesteigert. Es steckt mehr in ihr als ihre Einmaligkeit. Sie bezeugt auch die Geheimnisse der Geschichte, die unnahbar sind.

Zugänglichkeit

Nach Walter Benjamin mangelt es nicht nur Kopien an einer Aura, sondern auch Gegenständen, die technisch reproduziert werden. Also auch dem Kopierten mangelt es an einer Aura. Das Kunstwerk verliert durch die technische Reproduktion seine Aura, da auch dieses aus der Tradition gerissen wird:

„Die Reproduktionstechnik, so ließe sich allgemein formulieren, löst das Reproduzierte aus dem Bereich der Tradition ab“ (GS I:477)

Die Reproduktion hat, so Benjamin, den Vorteil, dass sie, anders als das Original, dem Betrachter entgegenkommen kann – räumlich und zeitlich. Die Aura ist schließlich ein „Gespinst aus Raum und Zeit“, das nicht aus seinem Ort und aus seinem Moment herausgerissen oder kopiert werden kann. Beides spielt durch die Kopie nur noch eine untergeordnete Rolle: Wer eine musikalische Aufführung zeitlich verpasst, kann später eine technische Reproduktion anhören. Und wer sich den Kölner Dom nicht anschauen kann, weil er räumlich zu entfernt ist, hat mit Fotografien eine Option. Diese haben zudem den Vorteil, dass unterschiedlichste Winkel und Blickpunkte vom Fotografen gewählt werden konnten (GS I:476f.)

Fraglich ist dabei dennoch, ob durch Schallplatten und Fotos die Besonderheit des Erlebnisses so maßgeblich gemindert wird, dass Kathedralen und Live-Musik ihre Aura verlören.

Das Bild bzw. das Original bleibt doch noch immer fern, trotz des Bedürfnisses der Massen, Gegenstände aus nächster Nähe zu sehen, da sie dabei lediglich ein Abbild sehen:

„An der Hand dieser Definition ist es ein Leichtes, die besondere gesellschaftliche Bedingtheit des gegenwärtigen Verfalls der Aura einzusehen. Er beruht auf zwei Umständen, welche beide mit der zunehmenden Ausbreitung und Intensität der Massenbewegungen auf das Engste zusammenhängen. Die Dinge sich »näherzubringen« ist nämlich ein genau so leidenschaftliches Anliegen der gegenwärtigen Massen wie es ihre Tendenz einer Überwindung des Einmaligen jeder Gegebenheit durch deren Reproduzierbarkeit darstellt. Tagtäglich macht sich unabweisbarer das Bedürfnis geltend, des Gegenstands aus nächster Nähe im Bild, vielmehr im Abbild, in der Reproduktion habhaft zu werden. Und unverkennbar unterscheidet sich die Reproduktion, wie illustrierte Zeitung und Wochenschau sie in Bereitschaft halten, vom Bilde. Einmaligkeit und Dauer sind in diesem so eng verschränkt, wie Flüchtigkeit und Wiederholbarkeit in jenem. Die Entschälung des Gegenstandes aus seiner Hülle, die Zertrümmerung der Aura,“ (GS I:440.)

Auch Benjamins Beschreibung des Verlusts der Aura beim Film widerspricht dem von ihm beschriebenen Verlust der Aura des Reproduzierten. Künstlerische Aufführungen, die im Hier und Jetzt ihre Aura bei Benjamin haben, verlieren diese, wenn die Aufführung für die Konserve stattfindet. Die Aura ist nicht konservierbar. Die Kopie in Fernsehen oder Kino hat die Aura nicht. Ist für das Live-Publikum keine Aura erfahrbar?

„Man kann den gleichen Tatbestand folgendermaßen kennzeichnen: zum ersten Mal – und das ist das Werk des Films – kommt der Mensch in die Lage, zwar mit seiner gesamten lebendigen Person aber unter Verzicht auf deren Aura wirken zu müssen. Denn die Aura ist an sein Hier und Jetzt gebunden. Es gibt kein Abbild von ihr. Die Aura, die auf der Bühne um Macbeth ist, kann von der nicht abgelöst werden, die für das lebendige Publikum um den Schauspieler ist, welcher ihn spielt. Das Eigentümliche der Aufnahme im Filmatelier aber besteht darin, daß sie an die Stelle des Publikums die Apparatur setzt. So muß die Aura, die um den Darstellenden ist, fortfallen – und damit zugleich die um den Dargestellten.“ (GS I:489)

Haschischnotiz von 1930

In einem Drogenerfahrungsprotokoll von März 1930, also vor Kleine Geschichte der Photographie, schreibt Benjamin darüber, welche Mitteilungen er über die Aura machte. Darin schreibt er erstens allen Dingen eine Aura zu. Zweitens sei die Aura veränderbar und drittens seien Gegenstände in ihrer Aura fest integriert und ohne sie nicht zu denken.

„Und ich stellte – wenn auch gewiß nicht schematisch – in dreierlei Hinsicht die echte Aura in Gegensatz zu den konventionellen banalen Vorstellungen der Theosophen. Erstens erscheint die echte Aura an allen Dingen. Nicht nur an bestimmten, wie die Leute sich einbilden. Zweitens ändert sich die Aura durchaus und von Grund auf mit jeder Bewegung, die das Ding macht, dessen Aura sie ist. Drittens kann die echte Aura auf keine Weise als der geleckte spiritualistische Strahlenzauber gedacht werden, als den die vulgären mystischen Bücher sie abbilden und beschreiben. Vielmehr ist das Auszeichnende der echten Aura: das Ornament, eine ornamentale Umzirkung in der das Ding oder Wesen fest wie in einem Futteral eingesenkt liegt. Nichts gibt vielleicht von der echten Aura einen so richtigen Begriff wie die späten Bilder van Gogh’s, wo an allen Dingen – so könnte man diese Bilder beschreiben – die Aura mit gemalt ist.“ (GS VI:588)

Bevor Walter Benjamin über die technische Reproduzierbarkeit der Kunst schrieb, hatte er allen Dingen eine Aura zugeschrieben. Ihre Natur („ornamentale Umzirkung“) mag heute trotz seines vehementen Widerspruchs spiritualistisch erscheinen: In ihr ist das Ding eingebettet, sie verändert sich mit allem, was das Ding selbst durchmacht. Außerdem haben alle Dinge eine Aura. Damit scheint die Aura eine Sache an den Gegenständen selbst zu sein, die erfahrbar ist. Wie diese zu erfahren ist, bleibt offen.

Die Aussage Benjamins, dass durch die Reproduktion sowohl das Kopierte als auch die Kopie ohne Aura dastünden, steht dem mehrfach entgegen. An Kopien, d.h. an neuen Gegenständen müsste eine Aura erscheinen, weil sie an allen Dingen erscheint. Da ein Gegenstand durchs Fotografieren werden weder bewegt noch verändert wird, sollte sich auch dessen Aura nicht verändern. Doch diese wird nach Benjamin dabei zerstört, so wie es noch viele andere Textstellen gibt, in denen er von der Zerstörung der Aura spricht: Die Technik schaffe die Aura durch den Gaskrieg ab (GS I:508) und Dadaisten begehen bei ihren Gemälden eine „eine rücksichtslose Vernichtung der Aura ihrer Hervorbringung“ (GS I:502).[18]

Besser in den Zusammenhang mit den anderen zitierten Textstellen würde allerdings der zweite Punkt passen: Mit der Tradition, dem Altern und dem Erfahren von Geschichte würde sich der Gegenstand verändern oder bewegen und eine Änderung der Aura erscheint kohärent.

Fazit

Gerade als die Aura von Kunstwerken durch die neue technische Reproduzierbarkeit nach Benjamin zerstört wird, gewinnt ebenjener Begriff immer mehr an Bedeutung. War „Aura“ im deutschen Sprachgebrauch vor dem 19. Jahrhundert noch eine Besonderheit, so gehört sie heute zum Marketing und damit scheint selbst der Begriff der Aura seine eigene Aura verloren zu haben.[19] Vielleicht hat, wie Geulen schreibt, die Aura zu keinem Zeitpunkt wirklich existiert:

„Daß das Spezifikum traditioneller Kunst in ihrer Aura bestand, kann sich erst zeigen, wenn und sofern sie diesen Charakter verloren hat. Die Wahrnehmung der Aura geht aus ihrem Verlust hervor.“[20]

Walter Benjamin schreibt in Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit Kunstgegenständen, Fotos und der Natur eine Aura zu. In seinen weiteren Schriften und Briefen haben alle Dinge eine Aura, ebenso Menschen. Die einzige Ausnahme, jedenfalls im Aufsatz Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit ist Glas.

Das Wort „Aura“ kann bei Benjamin nicht einfach mit „Wirkung“ übersetzt werden, obwohl der Begriff heute durchaus so verwendet wird, wenn man sich nicht in spirituellen oder medizinischen Kreisen befindet. Es gibt nicht ein einzelnes Wort, das als Synonym für Benjamins „Aura“ herhalten kann. Er selbst nennt sie ein „sonderbares Gespinst aus Raum und Zeit“. Bedingung für eine Aura ist demnach eine räumliche und zeitliche Bindung eines Gegenstands.

Walter Benjamin verwendet den Begriff der Aura nicht konsistent. In der Haschischnotiz von 1930 schreibt er explizit, dass an allen Dingen eine Aura erscheine; und an verschiedenen Stellen spricht er von einer Aura bei Menschen. Im Aufsatz über die Reproduzierbarkeit der Kunst dagegen spricht er davon, dass eine Aura zerstört werden könne bzw. verschwindet. Dann gäbe es Gegenstände ohne Aura.

Die Frage, wie es um die Aura ontologisch bestellt ist, kann ebenso nicht einfach und konsistent geklärt werden. In der Haschischnotiz, in der Benjamin sich neben dem Aufsatz über die Reproduzierbarkeit der Kunst und Kleine Geschichte der Photographie am klarsten um eine Definition der Aura bemüht, ist die Aura ein eigenes Ding, in welchem sein Gegenstand untrennbar eingebettet ist. Erfährt der Gegenstand eine Veränderung oder Bewegung, so verändere sich seine Aura. In Über einige Motive bei Baudelaire von 1939 stellt er die Aura dagegen als rein subjektiv dar: Wer die Erscheinung einer Aura erfahre, belehne sie mit dem Vermögen, die Augen aufzuschlagen (GS I:646). In Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit ist die Aura ein Zusammenspiel aus Objekt und Subjekt. Inwieweit eine Aura erfahrbar ist, hängt davon ab, welchem Ansatz man folgt.

Die zentralen Eigenschaften, die zu einer Aura führen, sind, dem Aufsatz über die Reproduzierbarkeit der Kunst nach, Einzigartigkeit und Echtheit, dokumentiert durch Geschichte und auch einem schwierigen Zugang. Es muss etwas Einmaliges an einer Sache anhaften, räumlich wie zeitlich – kurz: „einmalige Erscheinung einer Ferne, so nah sie sein mag“ (GS II:378).

Die Aura ist also in dem Kunst-Aufsatz ein nicht reproduzierbarer Moment, in dem etwas Einmaliges und Geschichtliches auf den Betrachter wirkt. Dieses Metaphysische scheinen Kunstwerke zu verlieren, wenn sie reproduziert werden. Es wurde allerdings nicht klar, weshalb nicht nur die massenhaften Kopien, sondern auch die Originale, auch wenn sie als solche erkennbar bleiben, ihre Aura verlieren: Theaterveranstaltungen finden nach wie vor im Hier und Jetzt statt. Dieser Moment des Erlebnisses ihrer Aufführung ist vergänglich, unabhängig davon, ob sie gleichzeitig aufgenommen wird oder nicht.

Ein möglicher Ansatz, den Benjamins Begriff der Aura in dem Aufsatz über die Reproduzierbarkeit der Kunst zu fassen, wäre paradoxerweise einer aus der Verbrauchsforschung, in der Wilhelm Vershofen dem stofflich-technischen Nutzen von Gegenständen noch eine seelisch-geistige Sphäre beigab, in die noch ein psychologischer Nutzen aus Geltung, Wertung, Harmonie und Ordnung einfloss.[21] In dieser Sphäre könnte man den subjektiven Anteil (Wertung der Schönheit und Tradition) sehen, während die Einzigartigkeit schlicht und einfach die höhere Bewertung durch die geringe Verfügbarkeit darstellt.


[1] Vgl. Sven Kramer, Walter Benjamin zur Einführung, Hamburg 2003, S. 90.
[2] Vgl. Eva Geulen, Zeit zur Darstellung. Walter Benjamins Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. In: Modern Language Notes. 107, The Johns Hopkins University 1992, S. 580.
[3] Vgl. Sven Kramer, Walter Benjamin zur Einführung, a.a.O., Seite 91f.
[4] Michael F. Zimmermann, »Aura« as an Operative Concept. In: Großmann, G. Ulrich u.a. (Hrsg.), The challenge of the object: 33rd congress of the International Committee of the History of Art, Nuremberg, 15th - 20th July 2012, Bd. 3, Nürnberg 2013, S. 858.
[5] Vgl. Leonhard Schmitz, Aura. In: William Smith (Hrsg.), Dictionary of Greek and Roman Biography and Mythology. Vol. 1. Abaeus–Dysponteus. Boston 1870, S. 435.
[6] Vgl. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache, „Aura“, <https://www.dwds.de/wb/Aura>, abgerufen am 15.03.2021.
[7] Vgl. Brockhaus, Der Brockhaus in fünf Bänden. A – Eis, Leipzig 2004, S. 284.
[8] Vgl. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache, Wortverlaufskurve „Aura“, < https://www.dwds.de/r/plot/?view=1&corpus=dta%2Bdwds&norm=date%2Bclass&smooth=spline&genres=0&grand=1&slice=10&prune=0&window=3&wbase=0&logavg=0&logscale=0&xrange=1600%3A1999&q1=Aura>, abgerufen am 15.03.2021.
[9] Vgl. Arthur Hübscher (Hrsg.), Arthur Schopenhauer. Handschriftlicher Nachlaß. Band 3. Berliner Manuskripte, München, 1985.
[10] Johann Wolfgang von Goethe, Berliner Ausgabe. Band 15, Berlin 1962, S. 317.
[11] Vgl. Michael F. Zimmermann, »Aura« as an Operative Concept. a.a.O., S. 858.
[12] Vgl. Sven Kramer, Walter Benjamin zur Einführung, Hamburg 2003, Seite 93.
[13] Vgl. Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, „Gespinst“, <https://www.dwds.de/wb/Gespinst>, abgerufen am 16.03.2021.
[14] Amus Trautsch, Die abgelauschte Stadt und der Rhythmus des Glücks. Über das Musikalische in Benjamins Denken. In: Tobias Robert Klein, Klang und Musik bei Walter Benjamin, Paderborn 2013, Seite 18.
[15] Vgl. Eva Geulen, Zeit zur Darstellung. Walter Benjamins Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. In: Modern Language Notes. 107, The Johns Hopkins University 1992, S. 597.
[16] Jürgen Habermas meinte in Bewußtmachende oder rettende Kritik – die Aktualität Walter Benjamins: „Benjamins intellektueller Existenz hat soviel Surreales angehaftet, daß man sie nicht mit unbilligen Konsistenzforderungen konfrontieren sollte. In: Siegfried Unseld (Hrsg.), Zur Aktualität Walter Benjamins, Frankfurt 1972, S. 176.
[17] Vgl. Sven Kramer, Walter Benjamin zur Einführung, a.a.O., Seite 11.
[18] Dies sind Textstellen, in denen nochmals eindeutig von der Zerstörung der Aura gesprochen wird. Meist spricht Benjamin lediglich vom „Verkümmern“, das ansonsten auch als ein „Schrumpfen“ und nicht als „gänzliches Verschwinden“ gelesen werden könnte.
[19] Vgl. Mario Pricken, Die Aura des Wertvollen: Produkte entstehen in Unternehmen. Werte im Kopf. 80 Strategien, Erlangen 2014.
[20] Eva Geulen, Zeit zur Darstellung. a.a.O., S. 598.
[21] Vgl. Wilhelm Vershofen (Hrsg.), Handbuch der Verbrauchsforschung. Zweiter Band, Berlin 1940, Seite 70ff.

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