Warum die Wohltaten der Kirche schlecht sind

  • Von Michael Crass
  • 2. November 2017

Mit den Kirchen verbindet man kirchliche Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen und Organisationen wie die Caritas. Alles erscheint wohltätig und trägt zum guten Image der Kirchen bei. Doch diese Wohltaten sind schaden:

Wer finanziert die kirchlichen Wohltaten?

In kirchlichen Krankenhäusern, Kindergärten, Schulen, Altersheimen und anderen Organisationen gilt nicht das deutsche Arbeitsrecht, sondern das jeweilige kirchliche, weswegen Menschen nach Scheidungen oft Angst um ihren Arbeitsplatz haben müssen. Die Qualifikation alleine reicht nicht. Also müssten, wenn das Arbeitsrecht nicht gilt, diese Organisationen bzw. Unternehmen auch kirchliche sein - sie müssten von der Kirche finanziert werden, beispielsweise von den Spenden oder Kirchensteuern. Das ist aber nicht so.

Ein Beispiel: Die Caritas ist kaum von Spenden abhängig. Sie wird vom Staat finanziert. Der Staat schenkt Steuergelder in diesem Fall nicht (nur) einfach an die Caritas, sondern bezahlt damit Leistungen, die sie erbringt, für ihre Dienste in der Gesundheitshilfe, Kinder-/Jugendhilfe und Altenpflege. Das erscheint fair, doch was sind die Konsequenzen daraus? Der Staat könnte irgendeinen Dienstleister bezahlen, doch er wählt sehr oft kirchliche. Im Gegensatz zu anderen Dienstleistern müssen kirchliche sich nicht an das deutsche Arbeitsrecht halten. Damit finanziert der Staat Verstöße gegen Standards, die der Deutsche Bundestag erlassen hat.

Außerdem finanziert der Staat so das gute Image der Kirchen. Sie werden assoziiert mit den Wohltaten, die der theistische wie atheistische (oder pantheistische, ...) Steuerzahler finanziert. Zu diesen Leistungsentgelten, die leichter zu rechtfertigen sind, gesellen sich allerdings noch eine Reihe von weiteren staatlichen Hilfen für die Staatskirchen: Der Staat verzichtet auf Milliarden Einnahmen durch die Steuerbefreiung und die Absetzbarkeit der Kirchensteuer. Dazu subventioniert er die Kirche mit dem staatlichen Religionsunterricht, der Ausbildung der Theologen und mit vielen weiteren Maßnahmen. Dabei darf man nicht vergessen: Der Staat finanziert mit wohl 17 Milliarden Euro jährlich nicht nur die kirchlichen Organisationen, sondern auch das mit ihnen verbundene Weltbild.

Fazit

Das gute Image wird vom Staat finanziert und hält die öffentliche Meinung davon ab, Milliardenforderungen an die Kirchen zu erheben. Damit ist Religion in Deutschland nicht Privatsache, sondern eine Angelegenheit des Staates. Und damit das so bleibt, sitzen in Rundfunkräten bei deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, wie in Ethik-Kommissionen gerne Kirchenvertreter.

Die kirchlichen Wohltaten sind eigentlich staatliche. Der Staat sollte seine Aufgabe gewissenhafter wahrnehmen und weltanschaulich neutral sein. Die Kirchen sind idealerweise bloß Vereine wie Turn- oder Kleingärtnervereine - ohne besondere staatliche Aufmerksamkeit oder Bevorzugung. Dafür müsste der Staat allerdings selbst Aufgaben wie Gesundheitshilfe, Kinder-/Jugendhilfe, Altenpflege und Ähnliches gut erfüllen.


Quellen: http://www.stop-kirchensubventionen.de/, https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Deutscher_Caritasverband&oldid=170112026

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