Plattentektonik
Die oberste Schicht der Erde, also die Erdkruste, besteht aus Platten, die sich unabhängig voneinander bewegen. Diese Platten Lithosphäre (=Kontinentalplatten) sind es, die wir sehen, wenn wir Gebirge, Meere und die ganze Oberfläche der Erde sehen. Der Begriff "Kontinentalplatte" ist allerdings irreführend, da ein Kontinent in unserem Sprachgebrauch eigentlich eine Festlandmasse ist und so von Meeren unterschieden wird. Eine Lithosphärenplatte oder eine tektonische Platte muss nicht notwendigerweise Festland sein. Das hängt u.a. von der Dichte und Mächtigkeit der Platte ab.
So kennt man die Eurasische Platte, die Nord- und Südamerikanische Platte, die Indische Platte, die Afrikanische Platte und die Australische Platte. Allerdings sind das weder die einzigen Platten, noch entsprechen unsere politischen oder kulturellen Grenzen wirklich den Grenzen der den wirklich Platten.
Im 17. Jahrhundert wurde erstmals entdeckt, dass Afrika und Amerika "zusammenpassen". Doch es hat noch Jahrhunderte gedauert, bis man mehr Hinweise darauf gefunden hatte, als nur den Verlauf der Kontinente. Es gibt noch gleiche oder ähnliche geologische Befunde (z.B. Sedimentgestein). Und man fand auch heraus, wie sich die Platten bewegen. Im unteren Erdmantel gibt es Strömungen und die darüber liegenden Schichten bewegen sich auf ihnen. Die Platten bewegen sich einige Zentimeter pro Jahr.
Dort, wo sie Platten voneinander weg entfernen (divergieren), wie zum Beispiel im Atlantik, entstehen Gräben. Es entsteht eine neue Erdkruste und man kann Vulkanismus und Erdbeben beobachten. Ein Beispiel hierfür ist Island.
Wenn sich Platten aufeinander zubewegen (konvergieren), entstehen oft Gebirgsketten. Die schwerere Platte der Lithosphäre schiebt sich unter die leichtere. Die ozeanische Lithosphäre ist dabei immer die schwerere und die kontinentale ist die leichtere Platte. Beobachten kann man konvergierende Plattengrenzen beispielsweise im Himalaya.
Platten können sich allerdings auch aneinander vorbeischieben (konservative Plattengrenze). Das passiert eher ruckartig mit schweren Erdbeben. Beobachten kann man das an der San-Andreas-Verwerfung.