„Und ich bin mehr denn je davon überzeugt, dass wir in den nächsten drei bis vier Jahren in den neuen Bundesländern blühende Landschaften gestalten werden …“ – so sah die Vision des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl für die neuen Bundesländer 1990 aus. Damit machte die CDU auch noch 1998 überzeugt, aber dem Wahlergebnis nach nicht mehr überzeugend, Wahlwerbung.

Auch wenn Kohls Prognose im übertragenden Sinne gemeint war, könnte man die Rose auf dem Plakat als Hinweis darauf verstehen, dass man sich zur Not auch damit begnügen würde, wenn Kohl im buchstäblichen Sinne Recht behalten würde …
Blühende Landschaften in Ostdeutschland
In vielen Städten in Ostdeutschlands erobert sich seit der Wende die Natur viele Orte zurück. Zentral in Chemnitz beispielsweise:
Oder in Brandenburg:

Mit einer künstlerischen Ader und etwas gutem Willen kann man derselben blühenden Landschaft auch eine etwas positivere Wirkung verleihen:

Stadtverfall und Bevölkerungsrückgang
Obwohl die Wirtschaft im Osten etwas aufholt, ist der Rückstand noch groß (mdr). Da ist es nicht verwunderlich, dass die Bevölkerung schrumpft.

Dementsprechend gibt es in vielen ostdeutschen Städten einen großen Leerstand, woraus wiederum folgt, dass in Immobilien weniger investiert wird. Die Bausubstanz, die in DDR-Zeiten schon gelitten hat, verfällt darum noch mehr. In der Presse ist bspw. der Verfall der selbsternannten Stadt der Moderne (Chemnitz) daher regelmäßig Thema:
- 15.10.2019: FP – Gefahrenabwehr: Bauamt erfasst Ruinen der Stadt
- 05.09.2019: FP – Endlos-Runie in Bernsdorf: Anwohner reagieren mit Ironie
- 13.04.2017: FP – Sorge um verfallene Gebäude [leerer Artikel]
- 26.03.2017: Welt – Dieser Mann hat die Idee für die Zukunft Ost
Dazu: Lost Places Chemnitz (Fotos)
Der Kanzler hatte Recht
In jedem Fall hatte Kohl Recht: Mehr und mehr gibt es blühende Landschaften im Osten. Die Perspektive sieht dementsprechend – wie es das Wahlplakat andeutet – rosig aus.
Artikelbild: Foto von Denny Müller auf Unsplash