Bei einer Erosion wird verwittertes Material der Erdoberfläche durch die Bewegung von Wasser, Wind, Schwerkraft oder Eis abgetragen, während bei einer Verwitterung Gesteine und Minerale durch exogene Kräfte eine Zersetzung, Umwandlung oder Zerstörung erfahren. Diese exogenen Kräfte wie beispielsweise Frost, Sonneneinstrahlung, Organismen und atmosphärische Gase können an oder nahe der Erdoberfläche wirken. Dabei unterliegen nicht nur feste Gesteine, sondern auch Lockergesteine der Verwitterung. Die Verwitterungsprozesse sind vom Klima abhängig und schaffen die Voraussetzung für Abtragung und Transport sowie die Entstehung von Sedimentgesteinen.
Erosion
Der Begriff Erosion wird im deutschsprachigen Raum für Abtragung verwendet. Diese kann linienhaft oder flächenhaft sein.
- Der bedeutendste Prozess ist die Abtragung durch Wasser (fluviale Erosion). Diese hängt vom Höhenunterschied der Gesteinsgrundlage, dessen Erodierbarkeit, von der vorhandenen Vegetation sowie der Menge und Verteilung des Wassers ab.
- Die glaziale Erosion ist der Prozess der Abtragung durch Gletscher.
- Auch durch Wind wird Lockermaterial abgetragen. Das ist die äolische Erosion.
- Durch das Meer findet marine Erosion statt: Meeresbrandung und -Strömung sind solche Kräfte.
Verwitterung
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird „Verwitterung“ nicht bloß für die natürlich Zersetzung von Gestein verwendet, sondern auch für Holz oder Metall. Das machen Geologen nicht, da sie dort weiter differenzieren (müssen): Organische Materialien verrotten und Metalle korrodieren. Verrottete Materialien und verwitterte Gesteine bilden den Boden zum größten Teil.
Verwitterung findet statt durch physikalische, chemische und biogene Einflüsse, wobei die Trennung nicht immer einfach ist:
- Frost, Salz, Temperatur, Druck, … sind physikalische Kräfte.
- Säuren, Auflösung, … sind chemische Kräfte.
- Durch Wurzeln von Pflanzen werden auch Gesteine gesprengt, was ein Beispiel für physikalisch-biotische Verwitterung ist. Auch Nager, Pilze oder Ameisen können Gesteine auflösen. Chemisch-biotische Verwitterung findet man bei Flechten an Gesteinen, die Säuren absondern, die das Gestein angreifen.
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