Man könnte meinen, das Internet sei frei. Doch das ist natürlich nicht vollkommen wahr. Auch im Internet gibt es Regeln, Konventionen, Richtlinien und Gesetze. Diese werden von Regierungen, von ICANN und einigen anderen Organisationen gemacht – und von Google.
Damit ist nicht gemeint, wie Google nun Lobbyismus betreibt, sondern viel mehr, wie sehr die Marktmacht von Google dazu führt, dass Blogger Google gehorchen sollten, wenn sie erfolgreich sein wollen.
Inhaltliche und technische Richtlinien
Wer im Internet gefunden werden will, braucht neben Social-Media auch Suchmaschinen. Da führt kein Weg an Google vorbei. Das bedeutet leider auch, dass man nach den Spielregeln von Google spielen muss, da man sonst nicht mehr über Google gefunden wird.
Die Richtlinien hat Google auch veröffentlicht und anschaulich in Videos dargestellt (Google Richtlinien). Im Einzelnen sind die Richtlinien dafür da, um eine gewisse Qualität zu garantieren. So bestraft Google Webseiten im Ranking, die nicht einzigartigen Content auf ihren Seiten haben. Also bloß Artikel anderer Autoren kopieren hilft nicht, selbst wenn die Artikel noch so gut sind. Google erkennt das und verbannt die entsprechende Seite.
Auch sogenannte Brückenseiten, die vollgestopft mit guten Keywords sind, um weit oben in den Suchergebnissen zu landen, und dann automatisch auf andere Seiten weiterzuleiten, sind tabu.
Wichtig ist für Google auch, dass bezahlte Links oder bezahlte Texte (paid content) gekennzeichnet ist – auch für den Leser. Das versteht sich in der Regel auch von selbst, aber dadurch, dass es Google sagt, kann man davon ausgehen, dass sich mehr Webmaster daran halten.
Prinzipiell will Google, dass Webmaster Inhalte für Menschen machen, was von Besuchern auch gewünscht ist. Doch dadurch, dass die Algorithmen der Suchmaschinen, mit denen sie für Suchende die besten Suchergebnisse liefern wollen, nicht perfekt sind, können schwarze Schafe oder auch bloß kleine Schummler versuchen, ihre Webseiten mehr an den Algorithmus als an den menschlichen Besucher anzupassen. Dann wird die Webseite für ein „Programm“, den Googlebot beispielsweise, erstellt. Das liegt absolut nicht im Interesse von Google, da sie so minderwertige Ergebnisse liefern. Also verbessern sie ihre Algorithmen so, dass sie Versuche, Google zu täuschen, enttarnen und aus dem Index herausschmeißen. Google versucht z.B. so auch Kunden von Linkfarms, also Seiten, die bloß Links auf andere Seiten verkaufen (oder ertauschen), zu entdecken und zu bestrafen.
Doch die Google-Richtlinien gehen noch weiter: Sie machen auch technische Vorschriften (Googles SEO-Guide). Diese dienen vor allem dazu, dass Googles Algorithmen besser erkennen können, um welche Inhalte es auf den Webseiten handelt. Will man sich als Webmaster nicht damit befassen, so kann es sein, dass andere Webseiten bevorzugt behandelt werden. Spielt man nach den Spielregeln des Marktführers (hier: Monopolisten), kommt man weiter.
Blogger könnten zwar genervt sein, wenn sie neben Gesetzen auch noch Google stets im Blick haben müssen, aber im Großen und Ganzen schreibt Google nicht viel vor, was nicht sowieso schon von vernünftigen Bloggern umgesetzt wird. Welcher erstzunehmende Blogger kopiert fremde Inhalte oder will es den Besuchern schwer machen? Natürlich hilft Google mit diesen Richtlinien sich selbst am meisten, da diese Suchmaschine so im Wettbewerb mit anderen bessere Ergebnisse liefern kann, was auch für die Nutzer gut ist: Die Ergebnisse sind relevanter und nützlicher.
Google und das EU-Recht
Übrigens „legt“ Google auch juristische Standards fest, obwohl dieses Unternehmen kein Gesetzgeber ist. Dazu dieses Video:
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