Der Zeit-Trick der Internetmarketer

Wer reich werden will im Internet, und das am besten noch „passiv“, der muss sich ordentlich was einfallen lassen. Eine ganze Menge Tricks nutzen Internetmarketer, deren einziges Ziel der automatisierte Verkauf von digitalen Infoprodukten ist. Darunter auch der Zeittrick. Den findet man bei extrem vielen Anbietern.

virtueller Produktionsengpass

Der Vorteil am Verkauf von „digitalen Infoprodukten“ ist, dass man sie nur einmal erstellen muss. Ganz gleich, wie viele Bestellungen man hat, das Produkt ist nur einmal hergestellt worden. Damit steigen auch die Kosten nicht mit der Zahl der Kunden. Die Fixkosten für den Server und die einmaligen Kosten der „Produktion“ des Produkts kann man schon mit wenigen Verkäufen wieder hereinholen. Der Umsatz ist ab dem Break-Even-Point somit nahezu gleich groß wie der Gewinn.

Der Verkauf funktioniert vollkommen automatisch und auch die „Auslieferung“ des Produkts geschieht ohne Mitwirkung eines Menschen. Einmal WordPress mit seinen Plugins eingerichtet und das „Produkt“ hochgeladen, kann es beliebig oft heruntergeladen werden.

Doch Anbieter digitaler Infoprodukte, selbst genannte „erfolgreiche Internetmarketer“, richten in diesen Prozess eine Reihe von verkaufsfördernder Features ein. Darunter auch: der Zeit-Trick. Es wird so getan, als ob es einen (legitimen) Zeitdruck gibt. So wird oft auf sog. Landingpages in Videos oder in Texten gewarnt, weil das Produkt, of als „Geschenk“ bezeichnet, nur eine kurze Zeit online sei. Doch erfahrungsgemäß ist das bloß ein Verkaufstrick.

Es fallen oft Sätze wie: „Schau dir das Video jetzt bis zum Schluss an, es ist vielleicht schon jetzt nicht mehr online!“oder „Das Sonderangebot gilt nur noch 18:12 Minuten“. Nett dabei ist auch meist ein Countdown. Falls man sich solche Beispiele anschauen möchte: Hier ist eine unvollständige Liste von solchen Anbietern.

Der ahnungslose potenzielle Kunde soll sehen, wie ihm die Zeit davonrennt und er bald nicht mehr zugreifen kann. Statt über das Angebot nachzudenken, handeln wohl viele sofort. Ob es tatsächlich noch viele Menschen gibt, die darauf hineinfallen, ist eine andere Frage. Allerdings kennt man diesen „Trick“ auch aus anderen Branchen, jedoch ist es faszinierend, wie dieser Druck bei Digitalem erklärt werden würde.

Druck soll animieren zu …?

Genutzt wird dieses Mittel beispielsweise, um schnell ein Ebook zu verschenken. Dafür möchte der Anbieter natürlich die Emailadresse des Beschenkten, um immer und immer wieder Neues zu „verschenken“, aber auch, um endlich Geld aus dem potenziellen Kunden zu machen.

Allerdings bewirbt man damit nicht nur Produkte, sondern auch Webinare oder andere Angebote.

Foto von https://unsplash.com/sonjalangford

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .