Wie funktioniert der Markt im Standardmodell der Volkswirtschaftslehre (mit der Annahme eines rationalen Homo oeconomicus)?
Der Markt ist nur ein perfekter Markt, wenn kein Anbieter oder Nachfrager Marktmacht hat. Dann regelt der Preis Angebot und Nachfrage. Dann gibt es kein Überschuss an Angebot und auch kein Überschuss an Nachfrage. Der Preis ist dann markträumend. Es gibt keine Tendenzen, den Preis zu ändern. Das ist dann der Gleichgewichtspreis.
Falls jedoch der Preis eines Gutes nicht optimal ist, ändert er sich. Es pendelt sich dann ein optimaler Preis ein, der Gleichgewichtspreis. Das geht so: Wenn zum Beispiel die Nachfrage sehr hoch ist, erhöhen die Produzenten die Preise. Bei einem höheren Marktpreis lohnt es sich für mehr Anbieter zu produzieren und das Gut anzubieten. Eventuell sinkt der Preis auch wieder etwas. Es pendelt sich ein Preis ein, bei dem nicht mehr nachgefragt wird als angeboten wird und anders herum.
Das funktioniert auch, wenn das Angebot sehr hoch ist und die Nachfrage nicht. Dann sinkt der Preis des Gutes. Dabei steigt zum einen die Nachfragemenge und zum anderen sinkt die Angebotsmenge. Auch hier sind Pendelbewegungen möglich, doch am Ende steht der Gleichgewichtspreis.
Ergebnis dieser Prozesse ist in einem perfekten Markt immer ein Preis, bei dem es keinen Überschuss gibt oder unbefriedigte Nachfrage. Dieser Gleichgewichtspreis ist immer durch die Nachfrage- und Angebotsfunktion, welche von exogenen Faktoren beeinflusst sind, bestimmt. Sobald sich eine Variable ändert, kann das Auswirkungen auf den Preis und die Menge des Gleichgewichtes im Markt haben. Falls sich beispielsweise die Einkommen erhöhen, werden sich Nachfragemengen, Preise und Angebotsmengen ändern – und das von vielen Gütern, was wiederum Preise auf anderen Märkten beeinflusst.