Beim fluvialen System geht es darum, wie Flüsse die Landschaft formen. Das hängt von mehreren Faktoren ab. Das ganze fluviale System hängt – wie andere Systeme auch – auch davon ab, wie der Austausch mit der Umwelt aussieht. Das fluviale System erhält Energie durch die Sonneneinstrahlung, die Reliefhöhe (siehe Plattentektonik) und den Niederschlag. Es „verliert“ Energie durch Verdunstung und sonstigen Masseverlust. Desweiteren sind die Prozesse und die Formungen der Landschaft abhängig von der Menge des Wassers in verschiedenen Systemen und der Beschaffenheit des Bodens.
Die Höhe des Abflusses aus eines Flusseinzugsgebiet wird bestimmt durch den Niederschlag und die Verdunstung. Die Differenz ist die Abflussmenge. Diese Größe muss bekannt sein, um die Wirkung eines fluvialen Systems auf die Form des Bodens zu bestimmen.
Es gibt verschiedene Flusssysteme. Es gibt Flüsse,
- die nur selten Wasser führen, weil sie in einer Trockenwüste sind (Wadis),
- die nur während Regenzeiten Wasser führen (Riviere),
- die in einem Becken ohne Abfluss fließen, wie das beim Aralsee und dem Toten Meer der Fall ist,
- die in ein Meer münden, wie das beim Rhein oder Nil zu sehen ist,
- durch verschiedene Klimazonen fließen.
Die Strömung des Wassers
Wie Wasser fließt hängt davon ab, wie hoch die Geschwindigkeit, wie tief das Wasser und wie zähflüssig (Viskosität) das Wasser ist. Man unterscheidet dabei Fließgewässer, bei denen Wasserteilchen in Schichten und parallel fließen, und die Geschwindigkeit sehr niedrig ist (laminar). Das ist bei seichten Gewässern der Fall. Eine turbolente Strömung ist dadurch bestimmt, dass Wasserteilchen verwirbelt werden.
Turbolent fließendes Wasser unterscheidet man noch in strömend, schießend und fallend. Letzteres findet man an sogenannten Wasserfällen. Strömendes Wasser hat eine relativ glatte Oberfläche und es sind Wirbel sichtbar. Die Geschwindigkeit ist nicht hoch, allerdings ist das Wasser tief. Das findet man in großen Flüssen und Strömen im Tiefland. Bei schießenedem Wasser ist die Oberfläche schäumig. Die Fließgeschwindigkeit ist höher als die Geschwindigkeit, mit der sich die Wellen ausbreiten. Das findet man bei Bächen mit geringer Tiefe und schneller Geschwindigkeit.
Sedimentation und Erosion
Der Fluss lockert linienhaft Material an den Seiten und in der Tiefe am Flussbett. Das Material führt der Fluss mit sich, entweder löst er es auf (Lösungsfracht) oder es fließt mit durch Turbolenzen und Auftrieb (Schwebefracht). Das Material kann allerdings auch mitgerollt bzw. geschoben werden (Geröllfracht). Dabei wird die Fracht (z.B. Schotter) geschliffen. Daher ist fluvial transportiertes Matieral im Gegensatz zu glazial transportiertem glatt und rund. Außerdem findet man fluviale Sedimentation sortiert nach Korngröße vor.
Wie viel ein Fluss erodiert und sedimentiert, also auch, ob das Niveau des Flussbettes höher oder tiefer wird, hängt von der Wassertiefe, der Fließgeschwindigkeit, dem Boden, dem Material, der Wassermenge und dem Gefälle ab. Je größer die Korngröße ist, desto mehr sedimentiert ein Fluss, und je größer die Fließgeschwindigkeit ist, desto mehr erodiert ein Fluss.