Arthur Schopenhauer – Einzelgänger mit dem starken Willen

Mit seinem Hauptwerk Die Welt als Wille und Vorstellung, welches die Grundzüge seines Denkens erklärt, ging Arthur Schopenhauer als erster irrationaler Philosoph Deutschlands in die Geschichte ein. Irrationalität bedeutet dabei nicht etwa, dass seine Gedankengänge nicht nachvollziehbar sind, lediglich der Ursprung seines Gesamtwerks kategorisiert ihn dementsprechend. Die Annahme, alle logischen Schlüsse in der Welt beruhen auf dem, was „ich“ als Individuum wie wahrnehme und dass „ich“ einen Willen habe, die Dinge zu ergründen, gipfeln in einer subjektiven Sichtweise mit gesellschaftlichen Schnittmengen.

Schopenhauer galt bis in die 1850er Jahre in vielen etablierten Kreisen als Niemand. Die Bedeutung seiner Schriften sind im philosophischen Gesamtkontext mit der Zeit immer weiter gewachsen. Er sieht das Leben auf der Erde insgesamt skeptisch. Die Welt ist für ihn ein ungerechter Ort, der Leid erzeugt. Seine Ethik baut als Mitleidsethik auf dem Prinzip auf, dieses Leid zu vermeiden. Der Wille zum Überleben bleibt unbegründeter Natur – Schopenhauer sieht die Welt als einen Ort voller Idioten. Seine Überzeugung und sein Leben sind eng verknüpft. Schopenhauer war Zeit seines Lebens alleinstehend. Gesellschaft bot ihm ein Pudel. Sobald dieser starb, wurde er durch einen optisch ähnlichen Pudel ersetzt, der immer denselben Namen erhielt: „Atman“, indisch für „Lebenshauch“, wenn er ihn loben wollte, und „Mensch“ , wenn Schopenhauer seinen Pudel tadeln wollte.

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